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TCS Rundschau: Interview

TCS Rundschau: Pascal Schwarz (Bild: Werner Lenzin)
TCS Rundschau: Pascal Schwarz (Bild: Werner Lenzin)
Der Trend bei den E-Bikes geht in Richtung stärkere Motoren und ergiebigere Akkus. (Bild: Werner Lenzin) TCS Rundschau: Interview

20. März 2021

Das Licht am Tag sorgt für eine zunehmende Sicherheit

TCS Rundschau: Interview

Das Velo war in der Saison 2020 beliebt wie schon lange nicht mehr. Deshalb blickt auch das lokale Velogeschäft Velo Schwarz AG aus Weinfelden sehr zuversichtlich in die Zukunft. Die Rundschau unterhielt sich mit Inhaber Pascal Schwarz, Vorstandsmitglied der Regionalgruppe Weinfelden der TCS Sektion Thurgau, über Trends, Risiken und den Vorschlag des Bundesrats.

TCS Rundschau: Interview von Werner Lenzin

Vom familienfreundlichen Cargobike bis zum wettkampftauglichen Rennvelo, vom starken E-Bike bis zum sicheren Kindervelo ist die ganze Palette von Velotypen im Weinfelder Fachgeschäft zu finden. Die Velosaison 2021 hat aber auch Neues und Überraschendes zu bieten. «Viele Zweiradfahrer setzen auf die neue Gruppe von E-Mountainbikes für die Strasse, ausgerüstet mit Vollfederung, Beleuchtung, Schutzblech und Gepäckträger», weiss Pascal Schwarz.

Er ist überzeugt davon, dass man mit der Anschaffung eines solchen E-Bikes zwei Fliegen auf einen Schlag erledigt «Man besitzt ein gängiges E-Bike fürs unbefestigte Gelände und gleichzeitig auch ein E-Bike, das sich im Alltagsverkehr bewährt.» Weiter stellt Schwarz einen Trend fest für stärkere Motoren und ergiebigere Akkus. «Mittlerweilen sind 100 Kilometer für eine Batterie im realistischen Bereich, doppelt so weit wie vor zehn Jahren», ist seine Erfahrung. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich zudem in den letzten zwei bis drei Jahren breitere Pneus als bei den herkömmlichen Modellen.

Im Rahmen der Teilrevision des Strassenverkehrs- und des Ordnungsbussengesetzes und acht weiteren Verordnungen unterstützt der TCS unter anderem die Einführung der Helmtragpflicht für Fahrer langsamer E-Bikes, Elektro-Trottinetts und Segways. 2018 kam es schweizweit zu 4106 Unfällen mit Schwerverletzten, 321 davon ereigneten sich mit E-Bikes. Davon 236 mit langsamen und 85 mit schnellen E-Bikes.

E-Bike-Fahrer tragen einen Helm

Im Sinne einer Erhöhung der Verkehrssicherheit unterstützt der TCS den Vorschlag des Bundesrates, die Helmtragepflicht auf langsame E-Bikes auszuweiten. Weiter befürwortet der TCS, Motorfahrräder (inkl. schnelle und langsame E-Bikes) den allgemeinen Regeln bezüglich Höchstgeschwindigkeit zu unterstellen und auch die Pflicht, am Tag mit Licht unterwegs sein zu müssen. Laut einer Untersuchung des ASTRA hätten mit diesen drei Massnahmen 34 von 321 schweren E-Bike Unfällen, welche sich 2018 ereignet haben, verhindert werden können.

Wie beurteilt der Velofachmann Pascal Schwarz diese Vorschläge und die Unfälle mit E-Bikes? «Aus diesen Unfall-Zahlen geht nicht hervor, wer einen Velohelm trug und wer nicht», stellt er fest und beobachtet: «Wer ein E-Bike anschafft, kauft oft auch einen neuen Velohelm dazu.» Gemäss seinen Beobachtungen tragen Familien, die mit dem Bike und den Kindern unterwegs sind, einen Velohelm. «Durch die zunehmende Zahl von E-Bikes nimmt auch die Zahl der Unfälle im Verhältnis zu», sagt Schwarz. Seines Erachtens ist kein gesetzliches Velohelmtragen notwendig, zumal der Trend sowieso in Richtung Helmtragen geht. Auch im Zusammenhang, mit der in den letzten Jahren erfolgten Verlagerung des Verkehrs vom Auto oder vom Zug auf das Velo, hat das freiwillige Helmtragen zugenommen und es wächst – so Schwarz – eine helmtragende Generation heran. Und wie denkt das Vorstandsmitglied der Regionalgruppe Weinfelden über die Höchstgeschwindigkeit und das Licht am Tag? «Das Licht am Tag sorgt für eine zunehmende Sicherheit auch tagsüber und hat kaum eine Auswirkung auf die Reichweite der Batterie, eine diesbezügliche Empfehlung wäre wünschenswert.» Ein normales E-Bike erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von max. 25 Kilometer pro Stunde und das schnelle E-Bike max. 45 Kilometer pro Stunde. Für Schwarz zeigt die Erfahrung, dass der schnelle E-Bike-Fahrer in der Regel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 30 Kilometer pro Stunde unterwegs ist.

E-Bike-Ausflug der Regionalgruppe

Auch dieses Jahr veranstaltet die Regionalgruppe Weinfelden unter der Leitung von Pascal Schwarz am Pfingstsonntag, 23. Mai wieder den beliebten E-Bike-Ausflug, an dem in den vergangenen Jahren jeweils über 15 Teilnehmer dabei waren. «Es können beliebig viele Teilnehmer dabei sein und die Sicherheitsvorkehrungen mit Blick auf die Pandemie werden eingehalten», sagt Schwarz. Die Route führt von Weinfelden hinauf zum Napoleon-Turm oberhalb von Wäldi und von dort zur Gelegenheitswirtschaft «Jochental» in Steckborn. Diese liegt versteckt unterhalb des weissen Felsens, aber doch thronend über dem einzigartigen Untersee. Diese Besenbeiz ist eine Oase der Ruhe und Entspannung. Inmitten von saftigem Grün, fernab jeglichem Alltagsstress, geniessen die Gäste des «Jochentals» eine Mischung aus Entspannung, Ruhe und atemberaubender Aussicht, die nur noch mit den traditionellen Köstlichkeiten übertrumpft werden.

Der TCS hilft auch bei Velo- und E-Bike-Pannen

Was vielen nicht bekannt ist: Die TCS-Patrouilleure helfen auch bei Velo- und E-Bike-Pannen. Auch wer umweltfreundlich mit diesen Fahrzeugen unterwegs ist, wird von Pannen leider nicht verschont. Ärgerlich, wenn man einige Kilometer von zuhause entfernt auf einer geplanten Velotour oder mitten im Verkehr auf dem Weg zur Arbeit eine Panne passiert. In einem solchen Fall hilft ein Anruf beim TCS. Der aufgebotene Patrouilleur wird alles unternehmen, damit das betroffene TCS-Mitglied die Fahrt mit dem Velo oder E-Bike nach einer Panne so schnell wie möglich fortsetzen kann. Sollte dies einmal nicht möglich sein, so sorgt der TCS dafür, dass die oder der Betroffene möglichst schnell an seinem Zielort ankommt. Der TCS übernimmt in diesem Fall die Transportkosten für die Fahrerin oder den Fahrer, aber auch für das defekte Velo.

Link zur TCS Rundschau